21.09.2010
Schätzungsweise 1,3 - 1,9 Millionen Menschen in
Deutschland sind medikamentenabhängig. Damit ist diese Sucht ähnlich
stark verbreitet wie die Abhängigkeit von Alkohol. Die Hauptgruppe der
Gefährdeten sind vor allem ältere Menschen.
Der Trend jedoch mit
Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln, Medikamenten, Dopingmitteln,
extremen Sport, Diäten oder Schönheitsoperationen usw. sein Äußeres oder
seine Leistungsfähigkeit zu verbessern scheint immer dominierender zu
werden und vor allem auch auf Jugendliche zu wirken.
Medikamente
sind für die meisten Jugendlichen zwar nicht so attraktiv wie Alkohol,
Nikotin oder illegale Drogen. Der Druck jedoch, den jeweiligen Bildern
von Attraktivität und Leistungsfähigkeit auch mit der Hilfe von
Medikamenten, Doping usw., zu entsprechen scheint immer mehr zuzunehmen.
Im Grundsatzbeitrag stellt Prof. Dr. Glaeske vorhandene Daten zum
Medikamentengebrauch bzw. Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen vor
und relativiert die von Medien oft überzogenen Darstellungen der
Situation. Frau Prof. i.V. Dr. Janhsen beschreibt die Diagnosekriterien
und die Verschreibungspraxis von Medikamenten zur Behandlungspraxis von
ADHS.
Ein Interview mit dem Hausarzt Dr. med. Propp wirft einen
Blick auf den ärztlichen Alltag in Bezug auf jugendlichen
Medikamentenkonsum und stellt Möglichkeiten des Umgangs in der
ärztlichen Praxis und der Prävention dar.
Jeffrey Sallen beleuchtet das Thema Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel im Breiten- und Vereinssport bei Jugendlichen.
Dr. (des) Kläber stellt Ergebnisse von Studien aus dem Bereich der Fitnessstudios vor.
Die Zeitschrift proJugend 3/2010 ist zum Preis von 2,80 € (zzgl. Porto/Versand) unter der Artikel-Nr. 14341 zu beziehen.
Aktion Jugendschutz Bayern
Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Fasaneriestr. 17
80636 München